Fälschungen, Imitate, unlizensierte Waren aus Tschechien
Produkte mit Namen weltbekannter Designer oder teurer Marken, die nicht im Fachhandel gekauft werden, sind fast immer Fälschungen. Es handelt sich dabei um Waren, bei denen Urheberrechte und gewerbliche Schutzrechte durch unerlaubtes Nachahmen oder Kopieren verletzt werden. Nicht nur dass sich die Qualität nicht mit der von Originalen vergleichen lässt, sondern sie sind als Markenpiraterie illegal und die Produkte können von Zollbehörden beschlagnahmt werden. Der Kauf gefälschter Markenware kann außerdem einen Straftatsbestand darstellen, daher ist es wichtig, gefälschte Marken zu erkennen. Wenn man gefälschte Ware identifiziert, kann man präventive Maßnahmen ergreifen und richtig auf den Betrug mit Fake Klamotten reagieren.
Besonders viele Fälschungen trifft man in Tschechien auf sog. Asiamärkten an, wo Bekleidung, Tabakwaren, Feuerwerkskörper, aber auch Uhren, Software, Alkohol unter Umgehung der Urheberrechte verkauft werden
Textilien, Schuhe und Lederwaren
Besonders hochpreisige Markenware wird in Tschechien nachgemacht und verkauft. Achten Sie daher auf die Detailverarbeitung, das Material, die Nähte, das Logo bzw. den Wortlaut des Logos. Zu Markenware wird oft ein Zertifikat mitgeliefert; dies fehlt meist bei Plagiaten.
Marken, die oft gefälscht werden:
- Levys, Replay, Adidas, Nike, Reebok
- Pokémon, Burberry, Louis Vuitton, MCM
- Hugo Boss, La Martina, Dolce & Gabbana
- WSC Windsurfing Chiemsee
Tabakwaren
Sie erkennen Produktfälschungen oder vorschriftswidrig verkaufte Tabakwaren anhand
- dem aufgebrachten oder insbesondere dem fehlenden Steuerzeichen (Banderole),
- den aufgebrachten (Sprache und Schrift) oder insbesondere den fehlenden Gesundheitshinweisen bzw. Angaben zum Nikotin- und Teergehalt,
- der Umstände des Erwerbs (z.B. Preis deutlich niedriger als im Geschäft, für Tabakwaren der gleichen Marke gibt es unterschiedliche Preise, Tabakwaren werden nicht offen zum Verkauf angeboten).
Es wird empfohlen, Tabakwaren nur bei gewerblichen Händlern zu kaufen.
Feuerwerkskörper
Illegale Ware, die vor allem auf tschechischen Märkten verkauft wird, erkennen Sie an der fehlenden Pyrotechnikklasse (tsch. třída I oder třída II) und am fehlenden CE-Prüfzeichen. Die Kenn-Nummer der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) - ein Garant für die Ungefährlichkeit - fehlt bei diesen ausländischen Produkten ohnehin. Es wird nicht geraten, diese Knallkörper zu kaufen und zu zünden.
Alkohol
Fast jede vierte Flasche Alkohol wird in Tschechien illegal produziert und auf dem Schwarzmarkt verkauft. Dabei gelangte in der Vergangenheit auch gepanschter Alkohol in den Umlauf, bei dessen Genuss schwere Gesundheitsschäden bis hin zum Tod auftraten. Tschechien reagierte bereits mit der Einführung von neuen Steuerbanderolen für Spirituosen, besseren Sicherheitsmerkmalen und einem strengeren Überwachungsverfahren bei deren Herstellung. Kaufen Sie alkoholische Getränke nur bei gewerblichen Händlern und achten Sie auf das Vorhandensein der Steuerbanderole und die Unversehrtheit der Flasche.
Medikamente und Arzneimittel
Vorsicht ist bei kopierten Arzneimitteln geboten. Oft sind sie anders dosiert als die gleichnamigen deutschen Produkte. Dementsprechend hoch können auch die Risiken und Nebenwirkungen sein. Kaufen Sie dagegen Arzneimittel in einer tschechischen Apotheke, sind Sie auf der sicheren Seite.
Oft gefälschte Medikamente/Wirkstoffe:
- Potenzmittel: Viagra, Cialis, Sildenafil-Präparate
- Appetitzügler: Sibutramin
- Tranquilizer: Alprazolam, Bromazepam, Chlordiazepoxid, Diazepam und Analoga wie Zolpidem oder Zopiclon, Flunitrazepam Schlafmittel
- Schmerzmittel: Buprenorphin, Fentanyl, Oxycodon, Hydrocodon, Hydromorphon, Dihydrocodein, Morphin, Tilidin und Tramadol
- Krebsmittel: Herceptin
- Antidepressiva: Amitriptylin, Citalopram, Fluoxetin, Risperidon, Haloperido
- Bodybuilding: Anastrozol, Exemestan, Somatropin, Testosteron, Tamoxifen, Clomifen, Clenbuterol
Kosmetika
Bei kopierten Kosmetika ist Vorsicht geboten. Eine minderwertige Produktzusammensetzung führt oft zu einem anderen Duft und veränderter Cremigkeit bis hin zu Allergien oder Hautreizungen. In Europa gibt es eine strenge Kosmetikrichtlinie, die die Verbraucher vor allem schützen soll, was gesundheitlich schaden könnte. An solche Vorgaben halten sich Produktfälscher nicht.
Uhren, CDs und DVDs
Uhren von Rolex, Breitling und Cartier werden besonders häufig gefälscht. Sie enthalten ausschließlich feine mechanische Uhrwerke, die in Handarbeit hergestellt werden. Ein Plagiat ist nur mit einem einfachen Quarzwerk ausgestattet. Auch die CE-Kennzeichnung, das GS-Zeichen oder beigefügte Zertifikate sind keine Garantie für die Echtheit einer Uhr, sie werden ebenso häufig gefälscht wie die Uhren selbst.
Software, Musik und Videofilme finden sich oft
als Raubkopien auf Schwarzmärkten. Man erkennt bereits an der Verpackung den Unterschied. Die Qualität ist oft sehr schlecht, Daten sind unvollständig.
Antiquitäten
So mancher Kauf von antiken Stücken aus einer Urlaubslaune heraus erweist sich später als Fälschung. Schade um das schöne Geld! Kaufen Sie Antiquitäten nur bei offensichtlichen Antiquitätenhändlern und lassen Sie sich Echtheits-Zertifikate, Herkunftsnachweise (Provenienz) und Bestätigungen der Originalität aushändigen!
Einfuhr von Produktfälschungen und Plagiaten
Der Handel mit Fälschungen ist verboten. Der Besitz von Plagiaten bis zum Wert von 300 Euro pro Person wird bei der Einfuhr per PKW, Bus und Bahn nach Deutschland nicht beanstandet. Die Freigrenze bei der Einreise per Flugzeug liegt bei 430 Euro. Kinder unter 15 Jahren dürfen gefälschte Waren bis 175 Euro einführen. Es gilt der tatsächlich gezahlt Preis am Kaufort. Weitere Informationen finden Sie bei den Zollbestimmungen.
Weitere Infos zum Thema:
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